09.11.2021

5 TIPPS FÜR EIN GLEICHMÄßIGES SCHRIFTBILD

Eigentlich bist du mit jedem deiner einzelnen Buchstaben ja schon ganz zufrieden, aber wenn es um ganze Wörter und Sätze geht, fehlt es irgendwie noch an einem einheitlichen Gesamtlook? Kennst Du? Kennen wir alle! Doch glücklicherweise gibt es auch hier ein paar Tipps, mit denen du Schritt für Schritt mehr Gleichmäßigkeit in deine Schrift bekommst. 

LET’S GO:

#1 GLEICHES GLEICH SCHREIBEN
Starten wir doch mal mit einem kleinen Throwback zum Grundkurs Kalligrafie bzw. Handlettering: insbesondere die Kleinbuchstaben werden ja aus den sogenannten Grundformen „zusammengesetzt“. Schreiben wir also jede Grundform immer auf dieselbe Art und Weise – also eben einheitlich – entstehen auch einheitliche Buchstabenformen. Eine Grundform, die sich sehr häufig wiederholt, ist das kleine Oval. Es ist beispielsweise Bestandteil von a, d, g oder o. Wird das kleine Oval in diesen Buchstaben also immer „gleich“ geschrieben, so sorgt dies ganz automatisch für Konsistenz im Gesamtbild.
Oval.png
#2 WECK DEN FORMENDETEKTIV IN DIR
Bleiben wir noch einen Moment beim kleinen Oval. Es kann auf unterschiedliche Weise geschrieben werden, indem es z.B. in der unteren Kurve entweder eiförmig-oval, rundlich oder eher spitz geschrieben wird. Egal, welche Schreibvariante du wählst: wiederhole es genau so bei jedem Oval, das du schreibst. In der Regel kannst du eine Form aber erst dann immer gleich „reproduzieren“, wenn du erkannt hast, was genau du eigentlich tun musst. Voraussetzung ist also, dass du deine Grundform zunächst einmal „analysierst“: schau dir die Linien in der Grundform also genau an (und mit “genau” meine ich wirklich genau - Formendetektiv eben…) und versuche, diese mit Worten zu beschreiben (z.B. rund, spitz, breit, schmal, eckig, …) - das erleichtert dir das Analysieren enorm. . 
a Variationen.png
#3 AUCH WICHTIG: DIE VERBINDUNGLINIEN
Oft sind wir so happy über einen gelungenen Buchstaben, dass die Konzentration beim Verbinden zum nächsten Buchstaben erst mal eine kleine Pause einlegt und wir die Verbindungslinie eher nachlässig schreiben. Leider. Denn über die Verbindungslinie definiert sich der Buchstabenabstand und ein einheitlicher Buchstabenabstand ist definitiv ganz maßgeblich an einem schönen Schriftbild beteiligt. Die gute Nachricht: einheitliche Verbindungslinien sind eigentlich kein großes Ding! Achte einfach zum einen darauf, dass die Verbindungslinie immer „gleich“ aussieht (vgl. #1 und #2) und zum anderen, dass du immer dieselbe Breite bzw. denselben Abstand der Verbindungslinie wählst.

Abstand.png

#4 IMMER SCHÖN AUF LINIE BLEIBEN - DIE NEIGUNG
In der Kalligrafie schreiben wir oft mit einer Neigung von ca. 55°, im Handlettering ist der Winkel meist etwas steiler. Egal, wie „schräg“ Du schreibst: einheitlich wirkt das Schriftbild immer dann, wenn du dieselbe Schriftneigung konsequent beibehältst. Der Wechsel des Neigungswinkels sieht nur dann richtig gut aus, wenn man es wie in der Bouncingtechnik gezielt (und gekonnt) einsetzt.
Neigung.jpg

#5 VERBINDEN ODER NICHT VERBINDEN…
…das ist hier die Frage. Ganz oft sieht man in der Kalligrafie oder im Lettering, dass Verbindungslinien zwar zum nächsten Buchstaben hochgezogen werden, diese den folgenden Buchstaben aber nicht ganz berühren, sondern mit einer kleinen Spalte quasi „in der Luft hängen bleiben“(Gewollt? Ungewollt?). Diese kleinen, eher wie zufällig wirkenden Spalten zwischen den Buchstaben stören ebenfalls die Harmonie des Schriftbilds. Man kann sich zwar ohne weiteres bewusst für einen Schriftstil entscheiden, bei dem die Buchstaben nicht bzw. nicht alle miteinander verbunden werden (tatsächlich gibt es sogar Buchstabenkombinationen, bei denen eine Verbindung eher schwierig sein kann z.B. F-a). Das sollte man dann aber auch ganz gezielt so tun. Entscheidet man sich gegen eine Verbindung, so empfiehlt es sich, die Verbindungslinien nur anzudeuten oder jedenfalls nicht zu weit zum nächsten Buchstaben zu ziehen.

Verbindung.jpg

Melanie - 20:35 | Kommentar hinzufügen